Fresh Pop: The Highbrow

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The Highbrow: Weltschmerz, Soul und Lakonie

„Pelican Sounds“ heißt die neue Platte von The Highbrow aus Heidelberg und lässt zunächst wütendes Geschnatter erwarten. Das Gegenteil ist der Fall. The Highbrow präsentieren sich in Postpunk voller Weltschmerz, Soul und Lakonie.

Die tanzbare Quarterlife-Crisis sozusagen, die die Band mal mit Gitarre, mal mit Orgel dekoriert hat. Die vermeintliche Ernsthaftigkeit ihres Looks und ihrer Bühnenshow bricht Sänger Denis durch seine exaltierte und trockene Ironie. Mit ihrem Vintage-Sound, den dicken Gitarren und der knarzigen Farfisa-Orgel erinnern The Highbrow an Helden wie The Make-Up, The Hives oder The (Int.) Noise Conspiracy.

Auf den sechs Songs der Platte feiern sie die großen Gesten, die die Indie-Musik der Nullerjahre so schmerzlich vermissen ließ. Dass das Ganze am Ende nicht platt wirkt, liegt vor allem daran, dass die Band gerade die ausgelutschten Rock’n’Roll-Gesten noch stärker überzeichnet als sie es ohnehin schon sind, sie mindestens genauso belächelt, wie sie sie zelebriert.

Während mit dem Track „Another Honest Man“ das Scheitern an der Selbstverwirklichung thematisiert wird, liefern Songs wie „Closer To You“ oder „If I Was“ überspitzte Pop-Gesten auf ohrwurmverdächtigen Patterns. So ist die Band am Ende das, was sich vor allem die Generation der Mittzwanziger so sehnlich von ihrem Leben wünscht: eine selbstbewusste, selbsterfüllte Einheit, die sich gerade deshalb nicht zu ernst nimmt.

The Highbrow sind ab Ende Mai auch auf Tour, um ihr Album zu promoten: Am 26.05.15 in Heidelberg in der Leitstelle, am 27.05.15 in Köln im Zimmermanns, am 28.05.15 in Hamburg im Logo und am 30.05.15 in Berlin im Dave Lombardo.

Tracklist:

01. Another Honest Man
02. From Here On Out
03. Peliphone
04. All That Life
05. If I Was
06. Closer To You

The Highbrow: Pelican Sounds
Vö: 29.05.2015 / Eliterecords, Broken Silence

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