The XX: Coexist

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Review: The XX – Coexist

Bereits Anfang September veröffentlichten The XX ihr zweites Album „Coexist“. Augiebig gehört, können wir nun ein umfassendes Urteil zum Nachfolger des 2009er Debüts „XX“ abgeben:

Nicht noch ein Album von irgendeiner englischen Indie-Popband, dachte ich, als ich anfing, mich mit der Biografie von The XX zu beschäftigen. Das zweite Album „Coexist“ des aus dem Südwesten Londons stammemden Trios liegt vor mir auf dem Tisch. Zehn Songs befinden sich darauf.

Auseinandergesetzt habe ich mich mit der Gruppe zuvor noch nicht. 2008 gegründet; veröffentliche The XX das gleichnamige Debütalbum „XX“ im Jahr 2009. Im darauffolgenden Jahr wurde das Dreiergespann mit dem Mercury Music Prize ausgezeichnet. Außerdem überschlugen sich auch damals schon The Guardian, aber auch das britische Musikmagazin NME mit Lob.

Nun frage ich mich, ob mir die letzten Jahre etwas durch die Lappen ging oder ob ich auf The XX auch gut verzichten könnte. „Pop, experimental….. whatever you want it to be“, schreiben die Anfang Zwanzigjährigen auf ihrer Facebookseite unter der Rubrik Genre. Zu ihren Einflüssen zählen, man staune, Aaliyah, aber auch Cocorosie und The Cure.

„Angles“ heißt der erste Song, der neben der Single „Chained“ bereits veröffentlicht wurde, und klingt ziemlich schön und macht Lust auf mehr. Doch hält sich meine anfängliche Begeisterung? Für den verträumten und experimentfreudigen Sound sorgen übrigens Romy Madley Croft (Gesang und Gitarre), Oliver Sim (Gesang und Bass) und Jamie Smith (Drum Machine). Schnell stelle ich fest, „Coexist“ eignet sich hervorragend für verschneite Winterabende oder endloslange Spaziergänge.

„Sunset“ ist eine einschlägige, ruhige Dance-Nummer mit ausdrucksstarkem Beat. Der Song, in dem sich Croft und Sim den Gesang abwechselnd teilen, geht sofort ins Ohr. Das darauffolgende „Missing“ klingt zeitweise nach Massive Attack und zeichnet sich abermals durch den elfengleichen Gesang von Croft und Sim aus. Die Gitarren in „Swept away“ erinnern kurzzeitig an Oxford’s Foals – Einflüsse aus Instrumental Post Rock und Ambient lassen sich auf „Coexist“ nicht leugnen.

Track elf mit dem romantischen Titel „Our Song“ schließt ein herzerwärmendes Album mit lieblichen Klängen und wunderbaren Stimmen ab und macht neugierig auf die Live-Qualitäten der Londoner:

Eine große Nordamerikatour steht im Oktober an. Weiter geht es dann zurück nach Europa, wo kurz vor Jahresende die Tournee beendet wird. Termine für Deutschland stehen auch schon fest und sind auf der offiziellen Homepage zu finden. Da The XX aber schon alte Tourhasen sind, dürften sie es nach dem Albumrelease von „Coexist“ kaum erwarten, endlich wieder die Clubs zu füllen und im kommenden Jahr auch hoffentlich die Festivalbühnen rocken.

Tracklist:

01. Angels
02. Chained
03. Fiction
04. Try
05. Reunion
06. Sunset
07. Missing
08. Tides
09. Unfold
10. Swept Away
11. Our Song

The XX: Coexist
Vö: 07.09.2012 / Beggars

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