Krälfe: Komplex und raffiniert arrangierter „Minimal Noise Rock“
Der Name dieser Band ist gewöhnungsbedürftig, wie die selbstgewählte Stilbezeichnung: Krälfe bezeichnet sich das Duo Cläre Caspar und Ralf Küster und hat sich dem „Minimal Noise Rock“ verschrieben hat. In unserer Reihe „Fresh Pop“ wollen wir euch die Band vorstellen.
Krälfe wurden 2012 als instrumentales Bass- und Schlagzeugduo in Hamburg gegründet. Nach einem Umzug nach Berlin wurde expandiert und Vocals sowie Gitarren fanden Einzug in den Sound der Band. Cläre Caspar zeigt sich Vocals und Drums verantwortlich, Ralf Küster kümmert sich um Gitarre und Bass. 2014 erschien ihr selbstbetiteltes Debütalbum und zeigt eine Band, die sich darauf konzentriert, den kraftvollen Klang ihrer Instrumente so authentisch wie möglich auf Vinyl zu übertragen. Konfrontativ, minimal, instrumental.
Das Nachfolgealbum „Konserve“ wurde 2016 veröffentlicht und stellte gewissermaßen eine neue Band vor: Gitarre und Gesang fanden ihren Einzug und erweiterten den Sound der Band hin zu einem idiosynkratischen Postpunk/Postrock-Gemisch.
Das dieses Jahr erscheinende Album „Gravity Sucks“ zeigt eine Band auf der Höhe ihrer Kraft – komplex, raffiniert arrangiert, komplett mit mehrstimmigem Gesang und Texten, die sich mit dem Zerfall der Gegenkultur und der sich immer weiter beschleunigenden Entwicklung der künstlichen Intelligenz beschäftigen. Caspars Gesang erinnert an Ikonen wie Poly Styrene von X-Ray Spex oder auch Siouxsie, während Ralf Käster offensichtlich bei den Wipers, Sonic Youth, Rhys Chatham und den Smashing Pumpkins genau hingehört hat – beide können mit Hilfe einer makellosen und druckvollen Produktion von Gregor Hennig im Studio Nord glänzen. Spannende Sache!