Das Jetztmusik Festival in Mannheim startet am 20.03.2015

Mit elektronischer Musik im Fokus sucht das Jetztmusik Festival in Mannheim Schnittstellen und Berührungspunkte zu anderen künstlerischen Ausdrucksformen wie Tanz, Film, Literatur oder bildender Kunst. Vom 20.03.2015 – 29.03.2015 geht das Jetztmusik Festival diese Jahr in die neunte Ausgabe. Auf der Suche nach dem Neuem, dem Unerforschten: ein kontinuierliches Experiment.

Dabei bleibt das Festival seinem Prinzip der ständig wechselnden Veranstaltungsorte treu, in dem es Musik auch in Räumen präsentiert, die meist nicht mit Musik verbunden werden und dabei sowohl diese Orte und Räume neu erfahrbar macht, als auch neue Perspektiven auf die Musik selbst eröffnet. „Wir achten stets darauf, dass wir Raum und Künstler in einen stimmigen Einklang bringen“, sagt Festivalmacher Patrick Forgacs. „Auch wenn das sehr aufwendig und zeitintensiv ist, versuchen wir immer, eine passende und durchdachte Symbiose aus Raum und Künstler zu ermöglichen. Das ist letztlich natürlich immer auch ein Ausprobieren, ein Experiment“.

So darf man sich auf den Kölner Komponisten und Pianisten Gregor Schwellenbach freuen, der Tracks aus der langen Geschichte des Kölner Techno-Labels Kompakt in klassischer Instrumentierung und neu arrangiert im SWR Studio Mannheim vorstellen wird. Auch Künstler wie Mouse On Mars (Foto) oder Clark arbeiten bisweilen auf einem Komplexitäts- und Abstraktionsniveau, das seine ganz eigenen Kriterien und Ästhetiken schafft.

Ein weiterer zentraler Aspekt des Festivals ist es seit Beginn, einen Raum für Experimente und Unvorhergesehenes zu schaffen. Man weiß nie genau, was passiert, wenn Dean Blunt die Bühne betritt, ganz abgesehen davon, dass man über ihn selbst als Künstler auch erstaunlich wenig in Erfahrung bringen kann. Nicht ganz so obskur, aber nicht minder experimentell geht es bei The Group zu, einem Berliner Improvisations-Kollektiv, das sich aktuell unter anderem aus Casper Clausen (Efterklang), Greg Haines und Tatu Rönkkö zusammensetzt.

Auch beim Cinemix, der traditionsreichen Live-Stummfilmvertonung des Jetztmusik-Festivals, die dieses Jahr von Prosumer gestaltet wird, ist eine ähnliche Dynamik zu beobachten. Man darf gespannt sein, welch akustische Neukonturierung der Klassiker „Stadt ohne Juden“ von H.K. Breslauer im Mannheimer Atlantis Kino erfahren wird.

Auch die Ebene des Diskurses kommt bei der diesjährigen Festivalausgabe nicht zu kurz. Das ganztägige internationale Symposium „The More The Merrier? Collaboration, Management and Evaluation in (International) Cultural Networks“ wird sich der Frage widmen, wie sich unsere Arbeit, unser Denken, und auch die Musik selbst durch die fortschreitende Vernetzung verändert hat.

„In einer global immer stärker verwobenen Welt sind wir alle unweigerlich in Netzwerke eingebettet und verhalten uns in einer gewissen Weise in und zu ihnen“, sagt Matthias Rauch, Leiter des Clustermanagement Musikwirtschaft, welches das Festival auch dieses Jahr wieder als Partner unterstützt. „Wir wollen mit Wissenschaftlern, Experten, Kulturschaffenden und den Partnern der anderen UNESCO Cities of Music diskutieren, inwiefern wir diese Netzwerke stärken und möglichst produktiv nutzen können“, so Rauch weiter, der sich für die Konzeption des Symposiums verantwortlich zeichnet.

Abgerundet wird das Festivalprogramm erneut von einem ganztätigen Jetztmusik-Lab mit zahlreichen Workshops zum Thema Musik und Musikwirtschaft im Musikpark Mannheim. Wer nach den Konzerten noch in entspannter Atmosphäre einen Drink nehmen will, der trifft sich im Jetztclub im Alten Volksbad mit anderen Festivalbesuchern. Kuratiert wird der Jetztclub mit seinem eigenen, feinen Musik- und Kulturprogramm in Zusammenarbeit mit dem Mannheimer Zwischenraum-Kollektiv.

Das genaue Programm des Jetzmusik Festivals kann man auf der Homepage des Festivals entnehmen – hier gibt es auch schon den Vorverkauf für die einzelnen Veranstaltungen. Und auch wir werden es uns nicht nehmen lassen einzelne Events in unserem Kalender anzukündigen.