Khruangbin kündigen mit der Single „Time (You And I)“ ihr neues Album „Mordechai“ an
Gibt es einen besseren Zeitpunkt für die Rückkehr des texanischen Instrumental-Trios Khruangbin als jetzt in diesen unruhigen Zeiten? Bereits im Februar präsentierten Laura Lee Ochoa, Mark Speer und Donald Johnson mit Leon Bridges ihre gemeinsame Kollabo-EP „Texas Sun“. Am Montagabend kündigte die in Houston ansässige Gruppe ihren dritten Longplayer „Mordechai“ an, der Ende Juni auf Dead Oceans erscheinen soll.
Bereits jetzt gibt es die erste Singleauskopplung „Time (You And I)“ daraus zu hören. Der sonnendurchtränkte groovy Disco-Sound des Songs versprüht das Gefühl eines Festivals, das sich auf seine letzten Stunden zubewegt. Im charmanten Musikvideo wandern die Comedians Stephen K. Amos und Lunda Anele-Skosana durch London und platzieren bei Wind und Wetter kleine Sandburgen in den unterschiedlichsten Ecken der Stadt. Die Regie für das ungewöhnliche Musikvideo haben Felix Heyes und Josh R.R. Kings übernommen.
Aus dem Sound Khruangbins sprechen seit jeher die Melodien der ganzen Welt: ostasiatischer Surf-Rock, persischer Funk und jamaikanischer Dub harmonieren Seite an Seite in dieser geschmeidigen Psych-Rock-Melange. Auf „Mordechai“ rückt allerdings das erste Mal der Gesang ihrer meist instrumentalen Musik in den Vordergrund (fun fact: gleich 14 Sprachen sind auf „Mordechai“ zu hören). Ein überraschender Schritt für das Trio, jedoch einer mit sofortiger Wirkung. Denn die Tracks auf „Mordechai“ sind dadurch emotionaler und direkter geraten, verlieren jedoch nie den nomadischen Spirit, der bisher alle Alben von Khruangbin geprägt hat.
Als die Band mit der Arbeit an ihrem neuen Album begannen, entschlossen sie sich die instrumentalen Räume ihrer Musik mit ein wenig Gesang auszufüllen. Zwar hatte das Trio schon früher mit Spoken Word-Einlagen experimentiert, aber dieses Mal verspürte Laura Lee Ochoa einen stärkeren Drang sich der Welt auch verbal mitzuteilen. Lees Texte verschaffen der psychedelischen, warmen Musik eine neue thematische Tiefe, die es sich zu entdecken lohnt.
Klanglich reisen Khruangbin auf „Mordechai“ erneut um den halben Kontinent. Indische Chanting-Boxes finden sich hier genauso wie kongolesische Gitarren-Synkopen. In seiner Vielfalt repräsentiert das Album auch den Wohnort der Band. Houston, die Stadt in der sich die Gruppe gegründet hat, als kultureller Knotenpunkt, an dem man an jedem beliebigen Abend Country und Zydeco, Trap-Rap oder eine Avantgarde-Oper erleben kann.
Tracklist:
01. First Class
02. Time (You And I)
03. Connaissais De Face
04. Father Bird, Mother Bird
05. If There Is No Question
06. Pelota
07. One To Remember
08. Dearest Alfred
09. So We Won’t Forget
10. Shida
Khruangbin: Mordechai
Vö: 26.06.2020 / Dead Oceans