Die Must-Hears der Woche von Popklub – Das IndiePopZine
Die Must-Hears von Popklub – Das IndiePopZine, diesmal mit neuen Songs und Videos von Starling (Foto), Hongza, Sugar For The Pill und Schøøl.
Starling: I Can Be Convinced
Bekannt für ihre atmosphärischen Dreampop-Klänge, öffnen sich Starling nun raueren, kantigeren Tönen. Besonders deutlich wird das in der neuen Single „I Can Be Convinced“, die einen Mix aus verzerrten Gitarren, noisigen Rückkopplungen und bittersüßer Melancholie bietet. Sängerin Kasha Souter liefert dazu einen glasklaren Gesang, der im Kontrast zur wuchtigen Instrumentierung steht. Inhaltlich geht es um emotionale Überforderung, das Bedürfnis nach Abgrenzung – und den Schmerz, wenn Gefühle nicht erwidert werden. Obwohl der Song ursprünglich als eher ruhige Komposition entstand, entwickelte er sich in der gemeinsamen Arbeit der Band zu einem treibenden Highlight – und wurde zur Leadsingle der EP „Forgive Me“. Das dazugehörige Musikvideo greift diese Dualität visuell auf: Zwischen klassischen Ballettszenen performt die Band in einer stilisierten Umgebung. Die Kombination aus zarter Ästhetik und energetischer Musik verstärkt das Spannungsfeld von Stärke und Zerbrechlichkeit. Die Idee entstand organisch – von einem zufällig entdeckten Rock bis zu improvisierten Tanzeinlagen – und spiegelt die spontane Entstehung der Single selbst wider.
Hongza: Out Of Place
Mit seiner neuen Single „Out Of Place“ meldet sich der aus London stammende Musiker Hongza eindrucksvoll zurück. Der Track markiert seinen ersten musikalischen Output seit der viel beachteten Debüt-EP „Coming Of Age“, die im vergangenen Jahr für Aufsehen sorgte. Inhaltlich verarbeitet „Out Of Place“ persönliche und tiefgreifende Erfahrungen des Künstlers innerhalb der Musikbranche. Hongza selbst beschreibt den Song als Ventil für die emotionale Belastung und Enttäuschung, die er in den letzten Jahren durchlebt hat – von existenziellen Zweifeln über psychische Erschöpfung bis hin zu frustrierenden Momenten in der Zusammenarbeit mit der Industrie. „Ich habe mich oft fehl am Platz gefühlt, zwischen Hoffnung und Ernüchterung – aber genau daraus ist dieser Song entstanden“, erklärt der Künstler in einer Pressemitteilung. Die Single ist zugleich ein Befreiungsschlag und ein Statement, das durch seine Mischung aus Indiepop, Dreampop und Shoegaze den inneren Konflikt klanglich eindrucksvoll transportiert.
Sugar For The Pill: Luv
Mit ihrer neuen Single „Luv“ geben Sugar For The Pill einen weiteren Einblick in ihr kommendes zweites Studioalbum. Der atmosphärisch dichte Ttrack wurde von Jordan Lawlor – bekannt durch seine frühere Arbeit mit M83 – produziert und abgemischt. Die griechische Band bleibt dabei ihrem ätherischen Sound treu, der sich irgendwo zwischen verträumtem Pop und ambienter Weite bewegt. Nach der bereits veröffentlichten Vorabsingle „Anelia“ verstärkt „Luv“ nun die Vorfreude auf das vollständige Album, das am 23. Mai in Zusammenarbeit mit Shelflife Records und Make Me Happy Records erscheint. Stilistisch setzen Sugar For The Pill auf Zurückhaltung und Details: Sanfte Klangflächen umhüllen den Song wie ein Schleier, während vereinzelte, fast flüchtige Gesangslinien sich aus dem Arrangement lösen und schimmernd hervortreten. Diese Mischung aus subtiler Melancholie und verträumtem Sounddesign macht „Luv“ zu einem Höhepunkt in ihrem bisherigen Repertoire. Mit mehreren neuen Tracks im laufenden Jahr scheint die Veröffentlichung des Albums ein konsequenter nächster Schritt zu sein.
Schøøl: Gardener
Mit ihrer neuen Single „Gardener“ meldet sich die Pariser Band Schøøl eindrucksvoll zurück. Der Song ist eine melancholische Shoegaze-Ballade, die eine sanfte, düstere Stimmung erzeugt – perfekt für introspektive Abende oder graue, verregnete Tage. Verträumte Gitarrenflächen und eine dichte, atmosphärische Produktion verleihen dem Stück eine fragile Schönheit, die unter die Haut geht. „Gardener“ dient als weiterer Ausblick auf das kommende Debütalbum „I Think My Life Has Been Ok“, das am 5. September erscheint, bereits zuvor teilte die Band unter anderem die Singles „The End“ und „N.S.M.L.Y.D“. Schøøl wurde im Herbst 2023 in Paris gegründet und besteht aus vier Musiker:innen, die sich bereits durch andere Projekte in der Szene einen Namen gemacht haben. Gemeinsam erschaffen sie einen Sound, der klare Referenzen zur Shoegaze-Ära der 90er erkennen lässt, dabei aber frisch und eigenständig bleibt. Mit einer Mischung aus Nostalgie und frischer Energie verfolgt die Band ihren ganz eigenen Weg in die Herzen von Fans träumerischer Indie-Klänge.