Bright Eyes: The People’s Key

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Review: Bright Eyes – The People’s Key

Hier ist es also, das wohl letzte Album, das Conor Oberst unter dem Namen Bright Eyes veröffentlicht: „The People’s Key“.

Als politisch engagierter Mensch, der unter anderem Barack Obama während dessen Wahlkampf unterstützt hat, konnte Oberst nicht schweigen, als Arizona 2010 ein deutlich härteres, möglicherweise rassistisches Einwanderungsgesetzt verabschiedet hatte. Zusammen mit Mike Nogis und Nate Walcott, die spätestens seit „Cassadaga“ fest zur Band Bright Eyes gehören, nahm er erst einen neuen Song auf, spielte auf Protestshows und veröffentlicht nun das siebte Bright Eyes Album.

Und somit stellt sich eigentlich nur die Frage: In welche Richtung geht „The People’s Key“..? Die, des eher countrylastigen „Cassadaga“..? Oder ganz zurück, zu den Singer/Songwriter-Tagen von „Fevers And Mirrors“ oder „Lifted“..?

Antwort: Weder noch. Oberst selbst kündigte das an: „So we very much wanted it to be rocking and, for lack of a better term, contemporary, or modern.“ Wie man das von Bright Eyes Alben kennt dauert es aber etwas bevor das Album beginnt. Zuerst darf Verschwörungstheoretiker Danny Brewer nicht zum einzigen Mal über Gott oder mehrere Universen reden, bevor eine Gitarre und Obersts wohlbekannte, eindringliche Stimme mit „Firewall“ das Album einleiten. Und dann führt er mit Nogis und Walcott die Bright Eyes so nah an den Rock heran wie nie zuvor.

Das klappt wie in „Shell Games“ auch sehr gut. Das folgende „Jejune Stars“ klingt dann sogar eher nach Obersts wenig bekanntem Nebenprojekt Desaparecidos: Es rumpelt, kratzt und beißt. Auch für kleinere elektronische Spielereien ist auf The People’s Key Platz. Das düstere „Approximate Sunlight“ hätte auch gut auf „Digital Ash In A Digital Urn“ gepasst.

Nur auf dem ruhigen, schönen und vom Klavier getragenem „Ladder Song“ weichen Bright Eyes von diesem Format ab, ehe es zum Abschluss in „One For You, One For Me“ dank einem treibendem Schlagzeugrhytmus nochmal schneller wird.

Textlich äußert sich Oberst aber nie konkret zu politischen Themen, überhaupt bleibt er sehr vage und so zeigt sich: Trotz aller Entwicklung die Oberst durchgestanden hat, ist er immer noch der Zauderer der sich auf nichts festlegen möchte. Dennoch bleiben Zeilen, die man sich sofort auf den Arm stechen lassen möchte: „You’ve got a soul. Use it.“

Folglich bleibt ein abwechslungsreiches, durchweg hochwertiges Album, dass die Bright Eyes weiter nach vorne bringt und man sich fragt, was da noch kommen möge. Wenn da nicht diese Geschichte mit dem letzten Bright Eyes Album wäre. Um es also mit Obersts Worten zu sagen: „I’d like to clean it up, lock the door, say goodbye.“ Goodbye Bright Eyes.

Tracklist:

01. Firewall
02. Shell Games
03. Jejune Stars
04. Approximate Sunlight
05. Haile Selassie
06. A Machine Spiritual (In The People’s Key)
07. Triple Spiral
08. Beginner’s Mind
09. Ladder Song
010. One For You, One For Me

Bright Eyes: The People’s Key
Vö: 11.02.2011 / Saddle Creek

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