Review: Django Django – Live im Karlstorbahnhof, Heidelberg (16.11.2012)
Am Freitag, den 16.11.2012 war die Band Django Django zu Gast im Heidelberger Karlstorbahnhof. Das Konzert war eines der Highlights des diesjährigen Prêt-À-Écouter Festivals. Als Support hatten die Schotten die Band Eaux im Gepäck. Wir waren auch diesmal mit dabei.
Eaux sind ein Trio aus London: Sian Ahern, Stephen Warrington & Ben Crook beschreiben ihre Musik wie folgt:„Understated Pop Melodies, With Elements Of Folk, 60s-Psych & Avant Pop, German Cosmic & Electronic Music, Early British Industrial & Detroit Techno“. In unseren Ohren klingt ihre Musik etwas überzogen, mit oft deplatzierten Disharmonien und teilweise anstrengender Monotonie.
Nach einer längeren Umbaupause betreten dann die vier Herren von Django Django, gekleidet in auffallend bunten Hemden die Bühne. Was klingt wie ein Schlachtruf eines afrikanischen Stammes, entpuppt sich als eine etwas andersartige Band, die mit ihrem sphärischen Klängen – und sphärisch passt hier sehr exakt – das Publikum binnen Minuten zum Tanzen bewegen kann.
Mit ihrem frischen Sound, ihren recycelten Electro-Pop-Elementen, welche sie gänzlich neu zu einem interessanten Klanggebäude aufschichten, und ihrer sympathisch publikumsnahen Art hat die Band ihre Zuhörer sofort im Griff. Man sieht den Musikern den Spaß an ihrem – nach eigenen Worten – zweiten Auftritt in Deutschland spürbar an, was sich auch auf das überraschenderweise tanzbegeisterte Publikum auswirkt.
Aufregend ist, dass Django Django dabei nicht nur in ihren schönen Klängen hängen bleibt, sondern ebenso kräftige Gitarren, vertrackte Rhythmen und vor allem auffallend harmonische Gesangseinlagen abliefert. Das hymnisch, hypnotisierende „Hail Bop“ oder die unverschämt eingängig groovende Hit-Single „Default“ hat man in dieser Grandezza zuletzt bei den Dandy Warhols vernommen.
Nach einer guten Stunde gehen die vier Jungs von der Bühne: das begeisterte Publikum muss aber nicht lange um eine Zugabe bitten, die Django Django dann auch sehr gern geben. Danach ist das Repertoire der noch jungen Band jedoch aufgebraucht: „We Only Have One Album. Sorry!“, so Sänger Vincent Neff.
Die Macher des Prêt-À-Écouter Festivals haben uns mit Django Django eine der interessantesten Bands des Jahres 2012 präsntieren können. Trotz relativ hohem Kartenpreis war der Karlstorbahnhof sehr gut gefüllt, die Stimmung war prächtig, dei Band war verdammt gut. So soll es sein!
Setlist:
01. Introduction
02. Hail Bop
03. Storm
04. Firewater
05. Waveforms
06. Hand Of Man
07. Love’s Dart
08. Default
09. Skies Over Cairo
10. Life’s A Beach
11. Wor
12. Silver Rays