Foals: Holy Fire

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Review: Foals – Holy Fire

Das dritte Studioalbum der Foals, mit dem Titel „Holy Fire“ liegt seit kurzer Zeit in den Regalen der Plattenläden und verspricht jetzt schon das Album des Jahres 2013 zu werden. Das Quintett aus Oxford ist zurück!

Erwachsen sind sie geworden. Noch bärtiger. Noch souveräner. Man könnte fast sagen, hier handelt es sich schon längst um keine Fohlen mehr. Das Album „Holy Fire“ – mit insgesamt elf Tracks – wurde lang ersehnt. So viel Wirbel und wilde Spekulationen gab es lange nicht um Foals. Die Marketingstrategie hinter „Holy Fire“ war ein enorm schlauer Schachzug, denn in Sachen Social Media zog das Team um die Band alle Register:

Häppchenweise wurde die Fans mit Videos, farbenverliebten Artworks und geheimen Facebook-Codes, mit der man die offizielle Homepage entschlüsseln konnte, bei Laune gehalten. Beinahe wie im Advent, jeden Tag ein Türchen, bis zum großen Event – der Plattenveröffentlichung, die kontinent-abhängig variierte: Ein erneuter, cleverer Einfall des Managements.

Bereits vor der Veröffentlichung kursierten sämtliche Songs im Netz, die großen Beifall erhielten und die Fangemeinde rasant ansteigen ließ. Liest man sich die zahlreichen Facebook-Kommentare auf der Foals-Seite durch, spricht „Holy Fire“ die breite Masse auf der gesamten Linie an. Die ein oder andere Stimme wird aber auch laut, die sich die guten, alten „Antidote“- oder „Total Life Forever“-Tage zurückwünscht. Die beiden Vorgängeralben – jedes ein einzigartiges, avantgardistisches Meisterwerk für sich.

Aber die Foals hatten es ja bereits klar und deutlich 2012 angekündigt: Es wird anders. Es wird funky. Es wird poppig. Es wird krachen. Dieses Versprechen haben sie eingelöst. „Holy Fire“ ist eine sehr vielseitige, tanzbare Platte, gleichzeitig aber auch äußerst radio-tauglich. Mit Sommerhymnen wie „My Number“ oder „Everytime“ wird das Album lange von sich reden machen.

Der Opener „Prelude“, ein etwas mehr als vierminütiges Intro, eröffnet die Platte vielversprechend. Walter Gervers, Bassist (und knapp zwei Meter groß by the way), kann auf dieser Platte noch viel mehr Einsatz beweisen, so auch auf der verspielten Single „My Number“. Gitarrist Jimmy Smith tauscht immer häufiger seine Klampfe gegen das Klavier ein, was man im Video zu „Late Night“ sehen kann. Hoffen wir mal, dass er hat dem eigentlichen Keyboarder Edwin Congreave den Job nicht weggenommen hat!

Die Drums von Jack Bevan sind wie immer satt und fliegen einem bei Songs wie „Everytime“ oder der Single „Inhaler“ nur so um die Ohren. „Moon“ schließt ein sehr gelungenes Album melancholisch ab, unverwechselbar die Post Rock-Gitarren. „Moon“ könnte das neue „Spanish Sahara“ werden, das damals auf „Total Life Forever“ für Furore sorgte.

Foals mischen nun bei den Großen mit und könnten mit „Holy Fire“ einen Erfolgsstatus erreichen, der einem schnell mal zu Kopf steigen könnte. Sämtliche Konzerte sind bereits ausverkauft. Nach einer Europatour im März, geht’s dann auch sofort weiter über den großen Teich, um die nordamerikanischen Clubs zu füllen. Bei Foals handelt es sich unweigerlich um fünf ganz große Talente, denen es nur zu wünschen gilt, sich weiterhin treu zu bleiben und ihren einzigartigen Sound beizubehalten.

Tracklist:

01. Prelude
02. Inhaler
03. My Number
04. Bad Habit
05. Everytime
06. Late Night
07. Out Of The Woods
08. Milk & Black Spiders
09. Providence
10. Stepson
11. Moon

Foals: Holy Fire
Vö: 08.02.2012 / Warner

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