Franz Ferdinand: Right Thoughts, Right Words, Right Action

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Review: Franz Ferdinand – Right Thoughts, Right Words, Right Action

Seit genau einer Woche ist das neue Album „Right Thoughts, Right Words, Right Action“ von Franz Ferdinand auf dem Markt. Ausreichend Zeit also, um uns das vierte Album (zählt man das Dub-Remix Album „Blood“ dazu, sogar schon das fünfte) ausgiebig anzuhören.

Vier Jahre sind seit dem letzten Studio-Album „Tonight: Franz Ferdinand“ vergangen – eine Zeitspanne, die manchen Redakteur bereits dazu verleitet, von einem „Comeback“ der Schotten zu schreiben. Tatsächlich reicht dieser Zeitraum bei vielen Bands heutzutage schon für Neugründung, zwei Alben, Break-Up und Reunion aus. Was aber haben Franz Ferdinand in den letzten vier Jahren gemacht?

Das Rad neu erfunden haben die vier Herren aus Glasgow sicher nicht. Warum auch …? In einer Zeit, in der musikalische Konstanz gleichbedeutend mit Stillstand ist und Innovation Ausverkauf bedeutet, kann die Band es den Kritikern ohnehin nicht recht machen. Darum machen Franz Ferdinand auf „Right Thoughts, Right Words, Right Action“ einfach, worauf sie Lust haben.

Die messerscharfen Stakkato-Riffs haben Franz Ferdinand sich ebenso bewahrt wie den schmutzigen Glamour von Diskokugeln im Hinterhof. So vereint „Right Thoughts, Right Words, Right Action“ die Vehemenz der ersten beiden Alben mit der Experimentierfreude von „Tonight:Franz Ferdinand“.

Anders als beim letzten Album verheddern sich Franz Ferdinand jedoch nicht in ihren Ideen, sondern überzeugen wieder durch Geradlinigkeit und hörbare Spielfreude. Der aufmerksame Zuhörer kann sich zudem an den gewohnt bitter-ironischen Texten von Alex Kapranos erfreuen, die zwar noch nicht die lyrische Größe eines Jarvis Cocker erreichen, das Hörvergnügen bei „Right Thoughts, Right Words, Right Action“ aber noch einmal deutlich steigern.

Vielleicht haben sich Franz Ferdinand mit diesem Album nicht wirklich weiterentwickelt. Als eine der prägendsten Bands der 00er-Jahre, die eine ganze Generation von streifentragenden Nachwuchsmusikern überhaupt dazu brachte, eine Gitarre in die Hand zu nehmen, müssen Franz Ferdinand aber weder sich selbst noch den Fans im Jahr 2013 etwas beweisen.

Zu Recht dürfen es sich die Schotten daher in ihrem eigenen Postpop-Mikrokosmos bequem machen und sich selbst zitieren. Vor allem, wenn sie das so charmant tun wie auf „Right Thoughts, Right Words, Right Action“.

Tracklist:

01. Right Action
02. Evil Eye
03. Love Illumination
04. Stand on the Horizon
05. Fresh Strawberries
06. Bullet
07. Treason! Animals.
08. The Universe Expanded
09. Brief Encounters
10. Goodbye Lovers & Friends

Franz Ferdinand: Right Thoughts, Right Words, Right Action
Vö: 23.08.2013 / Domino, GoodToGo

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