Review: Interpol – Marauder
Das sechste Studioalbum von Interpol ist keine Revolution, sondern eine Renaissance: Paul Banks, Daniel Kessler und Sam Fogarino haben wieder Spaß an der Sache, drücken ordentlich aufs Gitarrenpedal und liefern mit „Marauder“ ihr bestes Album seit 2007er „Our Love To Admire“ ab. Interpol tauchen tief in die eigene musikalische Vergangenheit ein und produzieren einen raueren Sound als auf den vorhergehenden Alben, der persönliche Texte, kraftvolle Riffs und Basslines verbindet – ob das mit der ausgiebigen Tour zum fünfzehnten Jubiläum ihres Debüts „Turn On the Bright Lights“ im vergangenen Jahr zusammenhängen mag? Man kann den dreizehn Tracks auf „Marauder“ sicherlich eine mangelnde Originalität vorwefen, denn in Sachen Songwriting passiert nichts, was nicht schon auf vorherigen Releases passiert ist – aber wenn man das Wort „Originalität“ nicht im Sinne von „schöpferischem Einfall“ sondern von „Echtheit“ betrachtet, dann ist „Marauder“ endlich wieder ein „echtes“ Interpol-Album, mit all den Stärken, für die wir die New Yorker in den 2000ern so geliebt haben.
Tracklist:
01. If You Really Love Nothing
02. The Rover
03. Complications
04. Flight Of Fancy
05. Stay In Touch
06. Interlude 1
07. Mountain Child
08. NYSMAW
09. Surveillance
10. Number 10
11. Party’s Over
12. Interlude 2
13. It Probably Matters
Interpol: Marauder
Vö: 24.08.2018 / Matador Records