Review: Interpol – The Other Side Of Make-Believe
Zwei Jahrzehnte nach ihrem Debütalbum „Turn On The Bright Lights“ kommt dieses verlässlich gute Album einer verlässlich guten Band: Auf ihrem siebten Studioalbum „The Other Side Of Make-Believe“ versuchen Interpol, den dramatischen, aber verführerisch losgelösten Sound ihrer frühen Veröffentlichungen wiederzuerlangen, der sich durch schnittigen, gitarrenbetonten Rock in Verbindung mit dem apathischen Gesang von Frontmann Paul Banks auszeichnet. Für „The Other Side Of Make-Believe“ musste das Trio seinen üblichen Songwriting-Prozess umstellen, da es im Jahr 2020 geschrieben wurde und jedes Mitglied in einer anderen Region und Zeitzone lebte – die unabhängige Arbeit während der Anfangsphase hat Interpols Herangehensweise (und den späteren Sound) offensichtlich wiederbelebt, als sie sich mit dem legendären Produzenten Flood wieder im Studio trafen. Auch wenn „The Other Side Of Make-Believe“ die Musikwelt wahrscheinlich nicht so in Erstaunen versetzen wird wie die ersten beiden Veröffentlichungen der Band, so ist es doch eine so starke Ergänzung zu einem bereits starken Repertoire, sodass alte und neue Fans gleichermaßen etwas zu feiern haben werden; hier gibt es keine großen Sprünge, sondern Interpol, wie man sie kennt, aber es gibt viele kleine Entwicklungen, eine beeindruckende Produktion und subtile Verbesserungen, die dieses Album zu einer willkommenen Ergänzung ihres Katalogs machen.
Tracklist
01. Toni
02. Fables
03. Into the Night
04. Mr. Credit
05. Something Changed
06. Renegade Hearts
07. Passenger
08. Greenwich
09. Gran Hotel
10. Big Shot City
11. Go Easy (Palermo)
Interpol: The Other Side Of Make-Believe
Vö: 15.07.2022 / Matador Records