Review: Sizarr – Psycho Boy Happy
Pünktlich zum Konzert von Sizarr im Karlstorbahnhof, Heidelberg haben wir es nun auch geschafft uns das Debüt-Album „Psycho Boy Happy“ der drei Senkrechtstarter aus Landau genauer anzuhören:
Ganze zwei Jahre haben Sizarr an ihrem Debütalbum „Psycho Boy Happy“ gearbeitet. Sizarr – das sind Fabian (Vocals), Philipp (Synths, Vocals) und Marc (Drums, Percussion) aus der beschaulichen Stadt Landau. Mit einer Tour durch Deutschland, Österreich und der Schweiz wollen die drei jetzt richtig durchstarten.
Zwölf Tracks befinden sich auf „Psycho Boy Happy“, einem anspruchsvollem Synthie-Popalbum, das reichlich Aufmerksamkeit verdient und großen Spaß macht, anzuhören und darauf zu tanzen. Sizarr waren bereits mit Bloc Party’s Kele auf Tour und wurden als Support für Broken Bells engagiert. Plattenfirmen und die Presse wurden hellhörig: u.a. wurden im englischen The Guardian ein Artikel über das Trio veröffentlicht, ebenso in bekannten deutschen Tageszeitungen und Musikmagazinen a la Intro und Musikexpress.
Sizarr lässt sich schlecht in eine Nische stecken – das ist auch gut so, denn die musikalischen Einflüsse decken eine große Bandbreite ab: mal erinnern sie an die Soundtüftler von Animal Collective, oder auch mal an The Knife. „Run Dry“, die erste Single auf dem Album startet gemächlich und bereits hier lässt sich erahnen, dass wir es mit einer äußerst experimentellen und kreativen Band zu tun haben, die Spaß an Tönen und Klängen jeglicher Natur haben.
Einflüsse aus Old-School-Hip-Hop, Elektro, Afro-Beat, Rock und Wave beherrschen die Songs, so auch die Singles „Boarding Time“ oder „Purple Fried“. „Pocket Walt“, der abschließende Song auf dem Album beginnt mit einem Gitarrenintro, angehaucht vom Post-Rock, entpuppt sich aber mit dem Potenzial, die neue Indie-Hymne zu werden.
Die gelungene Instrumentierung zieht sich durch das gesamte Werk: abwechslungsreich geht es zur Sache, mal tanzbar, mal nachdenklich und still. Da ist es also, das erste Album von Sizarr, auf welches man so lange gewartet hat, dass man fast hätte glauben können, in der Zwischenzeit seien das Interesse und der Hype um die Band bereits wieder erloschen.
Ihr Können werden sie am Samstag, den 03.11.2012 im Heidelberger Karlstorbahnhof unter Beweis setzen und es bleibt nur zu hoffen, dass die drei Herren aus der Pfalz die Freude am Musizieren und dem Touren nicht verlieren und uns mit weiteren fröhlich klingenden Alben verwöhnen.
Tracklist:
01. Run Dry
02. Boarding Time
03. Blade
04. P.B.E.W.
05. Tagedieb
06. Cat Mountaineer
07. Icy Martini
08. Mushin‘
09. Word Up
10. Purple Fried
11. Mulo
12. Pocket Walt
Sizarr: Psycho Happy Boy
Vö: 14.09.2012 / Four Music