Review: Urban Cone – Live im Häll, Heidelberg (14.08.2012)
Am Dienstag, den 14.08.2012 öffnete das Heidelberger Häll nach nur eintägiger Pause erneut seine Pforten für ein Konzert: Waren am Vorabend noch We Were Promised Jetpacks zu Gast, sind diesmal die schwedische Newcomerband Urban Cone am Start.
Max Teiwes aka Trees In Reverse eröffnet als Support an diesem lauen Sommerabend mit einer interessanten, innovativ klingenden Mischung aus simplen E-Gitarren-Pickings zu gezielt disharmonischem Gesang und phlegmatisch arhythmischen Liedpassagen. Alles durch elektronische Beats begleitet. Generell erinnert sein Stil sehr an Berliner Szenegänger: Mit Club Mate in der Hand und MacBook auf der Bühne. Wir sind gespannt, was man noch von ihm hören wird.
Danach betreten Urban Cone die Bühne: Die fünf Stockholmer Jungs, die erst seit 2010 gemeinsam Musik machen, begeistern bereits mit dem ersten Song der Setlist – ihrem Hit „Freak“ – das Publikum. Die geschätzten fünfzig Gäste feiern sehr schnell die sympathische Band mit den extravaganten Frisuren und den eingängigen, indie-typischen Melodieelementen: Zackige Gitarrenpickings, treibende Drums, ein solider Bass, unschlagbare Synthie-Harmonien und eine kraftvolle, und doch teils zerbrechlich wirkende Leadstimme.
Dabei fährt sich die junge Band nicht in der verlockenden Eintönigkeit des typischen Indie-Songs fest, sondern variiert zwischen gefühlvoll gesungenen, sporadisch begleiteten Highlights wie „Black Ocean“ und funky Liedern wie „Urban Photograph“. Dafür: Daumen hoch!
Nach einer knappen Stunde verabschieden Urban Cone sich leider schon wieder, werden jedoch prompt vom Publikum zurück auf die kleine Bühne gejubelt: Die Jungs haben ihr gesamtes Liedrepertoire ausgespielt – der kleine Nachteil an so jungfräulichen Bands – so dass noch einmal der Song „Urban Photograph“ als Zugabe herhalten muss. Mit dem Hinweis auf ihr im September erscheinendes Debüt-Album endet das Konzert endgültig.
Urban Cone haben an diesem Abend sicher einige neue Fans hinzugewonnen. Das Publikum lachte, tanzte, klatschte, hatte Spaß und genoss Musik und Atmosphäre. So muss ein Konzertabend sein. Das Häll hat wieder einmal einen beeindruckenden Newcomer nach Heidelberg geholt, von dem wir sicher noch Größeres hören werden. Dieses Jahr spielten sie schon beim Hamburger Dockville-Festival. Wir werden sehen, wo sie nächsten Festivalsommer zu finden sein werden.