Widowspeak: Plum

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Review: Widowspeak – Plum

In den zehn Jahren seit ihrer Bandgründung wurde das Duo Widowspeak zunehmend zu Kritikerlieblingen – zwischen staubigen Twang-Gitarren und warmen, ausladenden Arrangements vertiefen Molly Hamilton und Robert Earl Thomas auf ihrem fünften Album „Plum“ ihren luftigen Dreampop-Sound. „Plum“ ist bei all dem Wohlklang thematisch dennoch topaktuell – hinter verträumten Gitarrenparts nehmen Hamilton und Thomas die Auswüchse des Spätkapitalismus unter die Lupe, Hamiltons Texte sprechen ungewollt das Chaos aller Kunstschaffenden an, die irgendwie von den „Früchten ihrer eigenen Arbeit“ überleben müssen. Alles in allem ist Widowspeaks neuestes Album eine entspannende, unbestreitbar charmante Reise in neun Tracks, die oberflächliche und tiefgründige Zuhörer gleichermaßen ansprechen wird – trotz eines unbestreitbar langsamen Tempos und ätherischen, oft schläfrigen Gesangs fühlt sich „Plum“ dank einer lebhaften Rhythmusgruppe und einer komplizierten Instrumentierung nie langweilig an und ist damit wie ein außergewöhnlich belebender Sommerurlaub.

Tracklist:

01. Plum
02. The Good Ones
03. Money
04. Breadwinner
05. Even True Love
06. Amy
07. Sure Thing
08. Jeanie
09. Y2K

Widowspeak: Plum
Vö: 28.08.2020 / Captured Tracks

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