Television Age: All In White

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Television Age kündigen mit der neuen Single „All In White“ ihre zweite EP „Three Martini Lunch“ an

Indierock ist tot… Wirklich? Television Age brauchen zur Wiederbelebung der Nullerjahre keine zwanzig Sekunden. „Three Martini Lunch“ ist der Name ihrer zweiten EP, die im November erscheinen wird. Direkt zu Beginn der Platte setzt die Band mit der ersten Single-Auskopplung „All In White“ ein musikalisches Ausrufezeichen.

Ein Vier-Ton Gitarrenriff, flirrende Verstärker-Rückkopplungen, schließlich das Einsetzen trockener Drums und schon fühlt man sich ins Jahr 2002 versetzt. Mit dem Garage-Sound assoziiert man unmittelbar verschwitzte Club-Shows und bis zum Filter gerauchte Kippen. Anders gesagt: Television Age wecken das Gefühl besserer Zeiten. Zeiten, in denen Gitarrenbands im Wochentakt auf den Kontinent schwappten und das Leben gleichzeitig unbeschwert und doch melancholisch schien.

In Brooklyn inspiriert, in Leipzig entstanden so schrieben wir schon letztes Jahr über die Band in unserer Reihe „Fresh Pop“: Musikalisch bewegt sich die Band zwischen den frühen Strokes, Arctic Monkeys und Libertines, scheut auf der neuen EP aber auch nicht den ein oder anderen Ausflug in die Gefilde des Alternative-Rock oder Indie Pop. Ihre Einstellung ist gepflegter Hedonismus mit einem Schuss Fuck-It Mentalität. Die Vier teilen die Überzeugung, dass es kein besseres Gefühl gibt, als ihre Instrumente in einen Van zu laden, und nach einhundert Kilometern Autobahn den nächsten Studierendenclub abzufackeln, nur um diesen dann mit dem von der Decke tropfenden Schweiß zu löschen.

„All In White“ kommt mit treibenden Drum-Beats, einem pulsierenden Bass und sich überschlagende Gitarren, die in der Mitte des Songs zu einem brachialen Solo kulminieren. Indierock auf den Punkt. Das dazugehörige Video zeigt die Band in einem Atelier – angesichts der wilden Performance bleibt zu hoffen, dass beim Dreh außer Röhrenfernsehern nichts zu Schaden kam.

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