Caribou: Swim

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Review: Caribou – Swim

Wem Hot Chip etwas zu glatt, erwachsen und nicht psychedelisch genug rüberkommen, sollte sich das neue Album „Swim“ von Caribou zulegen, das Zimmer abdunkeln, die Lavalampe der großen Schwester anschmeissen und mal so richtig zuhören.

Der Nachfolger vom 2007er Album „Andorra“ ist das sechste Album und wird Mitte April erscheinen. Daniel Snaith schafft es mühelos, mit seinen tiefen knietiefen Bässen, blubbernden Beats und dem pulsierenden Sound neben der vordergründigen Hauptstory ganz viele B-Lines im Kopf des aufmerksamen Hörers zu erzeugen.

Schon der Beginn ist iendrucksvoll: Ein höllisch groovender Basslauf bricht die Platte auf, „Odessa“ macht sich auf den unaufhaltsamen Weg in die Glieder. Melodien sind immer mehr als bloße Andeutungen, halten sich aber in ausgewogener Ambivalenz mit kuriosen Loops und ausgeklüggelten Beats.

Die beste Phase erreicht dieses Albums jedoch erst am Ende: Der Song „Jamelia“ besteht aus zarten Phantasien, die jedoch niemals die Bodenhaftung verlieren.

Wäre „Swim“ ein Film, würde es in erster Linie um diverse bewusstseinserweiternde Drogen, halbnackte Frauen und planlose, ausufernde Nächte mit fragwürdigem Ausgang gehen, der von einer etwas verschwommenen, blurry Kamera genial in Szene gesetzt würde. Viele Details und Lichtblitze, aber keine Kompromisse. Abstruser nächtlicher City Rave mit Beats.

Tracklist:

01. Odessa
02. Sun
03. Kaili
04. Found Out
05. Bowls
06. Leave House
07. Hannibal
08. Lalibela
09. Jamelia

Caribou: Swim
Vö: 16.04.2010 / City Slang, Universal

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