Review: Maximo Park – The National Health
Vor knapp zwei Wochen erschien das neue Album „The National Health“ von Maximo Park. Genug Zeit, um sich mit dem Werk ausgiebig auseinanderzusetzen. Hier könnt ihr nun unsere Meinung dazu nachlesen…
Nach den Soloausflügen von Paul Smith und Duncan Loyd, den beiden Hauptsongschreibern von Maximo Park, finden sie und die anderen drei Jungs aus Newcastle wieder zusammen, um drei Jahre nach „Quicken The Heart“ ihr viertes Album zu veröffentlichen.
Jeder, der auf ein neues „A Certain Trigger“ oder ein „Books From Boxes“ wartet, kann beruhigt weitergehen. Maximo Park entwickeln sich wie auf den vorherigen Alben weiter, aber das konsequent: wie bei „Our Earthly Pleasures“ wurde „The National Health“ von Gil Norton produziert. Er kennt die Stärken der Band und sorgt dafür, dass Maximo Park ihrem Sound treu bleiben, wenn auch düsterer als je zuvor, der Titel kündigt es an. Das Gespür für Melodien und Ohrwürmer verlieren sie auch auf diesem Album nicht, und vermutlich wird sich das auch nie ändern.
Noch stärker rückt das Keyboard von Lukas Wooller ins Geschehen, was an eine große britische Band erinnert: Depeche Mode. Nichtsdestotrotz hört man in jeder Sekunde, dass es sich um ein Album von Maximo Park handelt. Die Stimme von Smith bleibt ein großes Markenzeichen der Band. Die Uptempo-Stücke – wie zum Beispiel der Titeltrack oder die Singles „Hips & Lips“ und „Write This Down“ sprühen vor Energie und werden zuverlässig Tanzflächen füllen und Konzerthallen zum Tanzen bringen. Auch die ruhigeren Stücke wie „This Is What Becomes Of The Broken Hearted“ fügen sich gut in das Album ein, es wirkt alles rund.
Die Texte von Paul Smith hatten schon immer ein hohes Niveau, auf „The National Health“ fasst er diese aber weiter. Natürlich schreibt er immer noch über die Liebe oder den Verlust – Smiths Seelenleben bleibt ein wichtiger Punkt der Texte: „You’re A Puzzle To Me And You Always Will Be…“ zeigt immer noch den suchenden Smith.
Aber es geht auch größer: „The National Health“ oder „Banlieue“ widmen sich Maximo Park gesellschaftlichen Themen, wenn auch ein hier eine persönliche Geschichte zu Grunde liegt. Ein politisches Album ist „The National Health“ aber nicht geworden. Zur Lage der Nation ist hier nichts Substanzielles zu erfahren, zumindest nichts, was über diffuse Stimmungen hinausginge. Aber vielleicht kommt das noch…
„The National Health“ ist wieder ein Album, das keinesfalls enttäuscht und gleichzeitig Lust auf kommende Alben weckt. Und Smith hat bestimmt noch nicht alles erzählt, was er zu erzählen hat.
Tracklist:
01. When I Was Wild
02. The National Health
03. Hips And Lips
04. The Undercurrents
05. Write This Down
06. Reluctant Love
07. Until The Earth Would Open
08. Banlieue
09. This Is What Becomes Of The Broken Hearted
10. Wolf Among Men
11. Take Me Home
12. Unfamiliar Places
13. Waves Of Fear
Maximo Park: The National Health
Vö: 08.06.2012 / Universal