Review: Two Door Cinema Club – Beacon
Manchmal dauert es auch bei uns etwas länger: seit einem knappen Monat steht das zweite Album von Two Door Cinema Club bereits in den Regalen. Genug Zeit, um sich mit dem Werk ausgiebig zu beschäftigen. Hier könnt ihr nun unsere Meinung dazu nachlesen. Ausserdem begrüssen wir mit Autorin Isabelle ein neues Mitglied unserer Redaktion.
„Saying I’ll be home for next year, darling. I’ll be home for next year …“ singt Alex Trimble im Opener „Next Year“. Vermutlich werden er und seine Jungs von Two Door Cinema Club nächstes Jahr nicht zuhause sein, dafür aber in ausverkauften Konzerthallen spielen.
Zwei Jahre sind nunmehr ins Land geflossen seit der Debütalbum-Veröffentlichung „Tourist History“. Das nordirische Trio Two Door Cinema Club seinerzeit: Blutjung, voller Begeisterung fürs Musizieren und ziemlich entzückend. Synthesizer-Indierock zeichnete den damaligen Sound aus, der dem Dreier weltweit über eine Million Mal verkaufte Platten und 2011 den Choice Music Award und den MTV Newcomer Award bescherte. Alex Trimble singt nicht nur gut, er spielt neben Bandkollege Sam Halliday auch Gitarre. Kevin Baird zupft den Bass.
Die Feuertaufe haben sie unversehrt überstanden und sind seitdem von den Festivalbühnen dieser Welt nicht mehr wegzudenken. Das bestätigte letztlich auch das britische Musikmagazin NME. Dort sprach man nämlich von der aufregendsten Band des laufenden Festivalsommers.
Es wurde also allerhöchste Zeit, dass Two Door Cinema Club mit neuem Material nachlegen. Dieses veröffentlichten die Drei vor Kurzem unter dem Titel „Beacon“. Das Werk beinhaltet elf abwechslungsreiche und zum Tanz einladende Nummern. Die eine oder andere Indie-Clubhymne passend für kalte Indoor-Winternächte befindet sich auch darunter.
Den außergewöhnlichen Sound haben sie sich beibehalten und experimentieren weiterhin fröhlich mit Pop- und Synthi-Elementen, so auch in „Handshake“ und „Sun“.
„Someday“ lädt zum Springen und Mitsingen ein. Eins steht fest: den Gute-Launefaktor haben sie sich auch bei ihrem zweiten Album beibehalten können und scheinen nach wie vor großen Spaß am Musikschreiben zu haben, auch wenn der ein oder andere Song etwas schwermütig klingt.
Im Refrain von „The World Is Watching“ bekommt Trimble Unterstützung von einer unbekannten, sehr hübschen Frauenstimme – sie singen „I Want You With Me“. Die Nummer lässt auf Liebeskummer vermuten, kommt etwas melancholisch, dennoch soundkräftig daher.
„Settle“, der nachfolgende Track hat satte Drums und einen schnell ins Ohr gehenden Refrain.
Der Sound und die Lyrics der Platte sind erwachsender, wie die Jungs auch. Trimble’s auszeichnende Stimme bleibt dieselbe – markant, verspielt und immer mal wieder etwas traurig.
Beim Coverbild der Platte haben sich die Herren nicht lumpen lassen, Interpretationsspielraum inklusive: Der Sound von Two Door Cinema Club geht eben durch die Decke, buchstäblich. Denn eine junge Dame in knappem Höschen und verruchten, pinken Pumps steckt genau dort fest und kann den elf Tracks von „Beacon“ nicht entkommen. Ob sie das will? Wir werden es nie erfahren. Ob wir es wollen? Niemals!
Tracklist:
01. Next Year
02. Handshake
03. Wake Up
04. Sun
05. Someday
06. Sleep Alone
07. The World Is Watching (with Valentina)
08. Settle
09. Spring
10. Pyramid
11. Beacon
Two Door Cinema Club: Beacon
Vö: 31.08.2012 / Kitsuné