The Chap: Digital Technology

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The Chap zeigen mit „Pea Shore“ ein erstes Video aus ihrem kommenden Album „Digital Technology“

In naher Zukunft, wenn Algorithmen Gefühle haben, werden sie all unsere Musik schreiben. Wenn sie versuchen, Popmusik zu schreiben, die so klingt, als wäre sie 2019 von talentierten Europäern gemacht worden, wird das vielleicht etwa wie Digital Technology klingen, das siebte Album von The Chap, das die Band im Lauf der letzten drei Jahre in London und Berlin aufgenommen und produziert hat.

Nach dem 2015er „The Show Must Go“ – The Chaps Erkundung des Idioms „politische Rockmusik“ – ist „Digital Technology“ wohl das bisher schönste Album der Band, das Abgründe persönlicher als auch entpersonalisierter Natur erkundet, nach innen blickt oder aber hinaus in die riesige große Leere, weniger auf eine konkrete politische Fläche. Es ist unmöglich, sich nicht in Digital Technology zu verlieren. Ähnlich dem Titel klingt und fühlt sich das Album an wie ein veraltetes Versprechen, eine zeitgemäße Angst und eine sehr seltsame Zukunft – fast wie die Perspektive eines Teenagers. Wie damals, als Verwirrung und Traurigkeit noch Spaß machten.

So lauert hinter erhabenem Ambiente die Dunkelheit, und Tonzertrümmerung birgt Spaß. Die Single „Pea Shore“ – der erste Track des Albums, der von einem Video begleitet wird, ist schnell, aber verträumt. Im Lied heißt es „poetry is not for me in your face“. Jennifer Walshe, die hier Regie führte, ist bekannt als Komponistin, Performerin und Multimedia-Künstlerin – zu ihrem Oeuvre gehören Aisteach, eine fiktionale Geschichte der Avantgarde-Musik Irlands und die Oper „Time Time Time“, eine Zusammenarbeit mit dem Philosophen Timothy Morton und MC Schmidt alias Matmos.

Tracklist:

01. Bring Your Dolphin
02. Pea Shore
03. I Am The Emotion
04. I Recommend You Do The Same
05. Loaded Words
06. Merch
07. Toothless Fuckface
08. Hard
09. Help Mother
10. Don’t Say It Like That

The Chap: Digital Technology
Vö: 29.11.2019 / Staatsakt, Bertus, Zebralution

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