Fresh Pop: Pale Blue Eyes

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Pale Blue Eyes: Schlaues Songwriting mit analog-elektronischen Anklängen und Postpunk-Gitarren

Wir haben die Weihnachtstage genutzt, um eine weitere Band zu entdecken, die bislang unter unserem Radar lief: Pale Blue Eyes sind eine Trio aus dem ländlichen Hinterland von Devon im Südwesten Großbritanniens. Ihr horizonterweiternder Pop und ihre fesselnden Rhythmen erinnern an Neu!, The Cure oder Will Sergeant von Echo & The Bunnymen. In unserer Reihe „Fresh Pop“ stellen wir euch Pale Blue Eyes vor.

Nach der Veröffentlichung einer Debüt-Doppelsingle mit den Tracks „Motionless“ und „Chelsea“ im Jahr 2020 hat das Trio bei Full Time Hobby unterschrieben und setzt mit der Veröffentlichung der neuen Single „TV Flicker“ seinen Weg nach vorne fort. Im letzten Jahr haben Pale Blue Eyes ihr eigenes Aufnahmestudio fertiggestellt – Penquit Mill, inmitten der grünen Landschaft im Süden von Dartmoor. Dort wurde auch das kommende Debütalbum aufgenommen, das Dean Honer gemischt wurde und irgendwann im Jahr 2022 veröffentlicht werden soll.

Über die neue Single „TV Flicker“ erzählt Schlagzeugerin Lucy Board: „Er ist voller geisterhafter Spuren – Gefühle und Erinnerungen aus der Zeit eines plötzlichen Trauerfalls in der Familie, eine Momentaufnahme eines angstbesetzten Kopfes und des Unvermögens, die Gedanken abzuschalten und leer auf den Fernseher zu starren“. Sänger und Gitarrist Matt Board enthüllt derweil die dunkle, emotionale Seite des Songs: „Zum Zeitpunkt des Todes meines Vaters schlief ich manchmal vor einem flimmernden Fernseher ein. Es war beruhigend, zu Geräuschen oder Hintergrunddialogen abzudriften, und es half mir beim Einschlafen. Die Musik und die Texte in TV Flicker beschwören vielleicht auch zweideutige Bilder der Ausstattung des Kalten Krieges der 1970er Jahre herauf – postapokalyptische Verstecke, eine Luke, die in einen verlorenen Atombunker führt.“

Der eindringliche Synthie-Hook und die angedeutete Postpunk-Gitarre von „TV Flicker“ ziehen die Saiten diskret mit einer undefinierten Spannung fest an. Es ist die Kunst, zu wissen, was man weglassen sollte und wann man sich damit zufrieden gibt, den Hörer mit dem Wunsch nach mehr zurückzulassen – andere Bands sollten das lernen, PAle Blue Eyes können das schon.

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