Review: Maximo Park – Live in der Alten Feuerwache, Mannheim (17.10.2014)
Am Freitag, den 17.10.2014 war die britische Band Maximo Park zu Gast in der Mannheimer Alten Feuerwache. Da der Besuch einer so bekannten und erfolgreichen Indie-Band in unserer Stadt leider ein viel zu seltenes Ereignis darstellt, war dieses Konzert ein Pflichttermin (nicht nur) für die Mannheimer Indie-Szene.
Zu den ersten Tönen der Vorband betreten wir die Alte Feuerwache. Obwohl der Vorverkauf angeblich „schleppend“ ablief, ist die Konzerthalle angenehm gefüllt. Doch sind wieder nur vergleichsweise wenig Mannheimer anwesend, der weitaus grössere Teil des Publikums scheint eher von ausserhalb zu kommen. Was auch sofort ins Auge fällt: Viele „ältere“ Menschen sind anwesend, was auch kein großes Wunder ist. Seit über zehn Jahren sind Maximo Park schon unterwegs, ihr erstes Album „A Certain Trigger“ erschien im Jahr 2005. Wie man dann später im Verlauf des Konzerts erkennen kann, sind viele Fans der ersten Stunde anwesend.
Der Kanadier John Clancy ist mit seiner Band His Clancyness schon seit einigen Konzerten der perfekte Support für Maximo Park. Mit vier veröffentlichten Albem sind His Clancyness auch schon einige Jahre im Geschäft und liefern mit ihrem soliden Indie-Rock eine gute Show, die das Mannheimer Publikum nicht nur aus Höflichkeit applaudieren lässt.
Doch dann entern endlich die fünf Helden aus Newcastle die Bühne – und lassen es mit ihrem ersten Song „Leave This Island“ vergleichsweise ruhig angehen. Das scheint aber nur eine Übung zum Aufwärmen, denn gleich mit den nächsten Tracks geht es richtig zur Sache: Maximo Park spielen sich gut gelaunt durch die grössten Hits ihrer letzten fünf Alben. Egal ob die 2005er Hits „Graffiti“ oder „Apply Some Pressure“, die Songs „Our Velocity“ oder – das immer noch nicht tot gespielte – „Books From Boxes“ vom 2007er Album „Our Earthly Pleasures“: Vorallem die älteren Tracks von Maximo Park werden von der enthusiastischen Menge gefeiert.
Trotzdem kommen auch die Songs von „Quicken The Heart“, „The National Health“ und dem aktuellen Album „Too Much Information“ – hier muss man einfach die äusserst gelungene Single „Brain Cells“ hervorheben – nicht zu kurz. Die Auswahl der Songs ist stimmig und Paul Smith hat das Publikum fest im Griff:
Wie von ihm gewohnt, wirbelt der Sänger von Maximo Park auf der Bühne der Feuerwache umher und tanzt mit laszivem Hüftschwung am Mikrofonständer, während er den „Rocktober“ ausruft und auch sonst das Mannheimer Publikum mit seinen witzigen Ansagen unterhält. Überraschend und innovativ ist das alles aber nicht mehr: Maximo Park sind keine „frische“ Band mehr. Die etlichen Jahre an Bühnenerfahrung bemerkt man an der souveränen Routine, mit der sie ihre Show darbieten. Sie sind sich darüber bewusst, was ihr Publikum braucht.
Nach knapp siebzig Minuten und drei Zugaben endet dann das Konzert von Maximo Park mit dem Hit „Girls Who Play Guitar“ und Paul Smith und seine vier Mitstreiter entlassen das verschwitzte Publikum in die Mannheimer Nacht.
Setlist:
01. Leave This Island
02. Graffiti
03. Our Velocity
04. My Bloody Mind
05. Brain Cells
06. Hips & Lips
07. The National Health
08. Questing, Not Coasting
09. Random Regrets
10. Going Missing
11. Lydia, The Ink Will Never Dry
12. Write This Down
13. Give Get Take
14. Wolf Among Men
15. I Recognise The Light
16. Books From Boxes
17. Parisian Skies
18. Apply Some Pressure
19. Midnight On The Hill
20. Where We’re Going
21. Girls Who Play Guitar