Review: The Lemon Twigs – Everything Harmony
Es gibt Bands, die fühlen sich an, als wären sie aus der Zeit gefallen, und The Lemon Twigs sind eine von ihnen – das Duo aus Long Island, bestehend aus den Brüdern Brian und Michael D’Addario, ist dem sanften, wellenförmigen Softrock der späten sechziger und frühen siebziger Jahre verfallen. Während das erste Drittel von „Everything Harmony“ eine Band zeigt, die konzentrierter ist als je zuvor, erweist sich der Mangel an Verspieltheit als Nachteil im Mittelteil: Songs wie „I Don’t Belong To Me“ und „What Happens To A Heart“ sind unbestreitbar gut gemacht; der Mangel an stilistischer Durchmischung bedeutet jedoch, dass diese akustischen Liedchen und Spector-esken Produktionen nicht die Aufregung bieten, die nötig ist, um die Kompositionen zu halten. Schlimmer noch, es scheint, als ob The Lemon Twigs hier etwas von ihrer Identität verlieren und eher wie die Diät-Beach Boys um 1966 klingen als die Verschmelzung von Indie, Powerpop und Glam, die ihre früheren Veröffentlichungen ausmachte.
Tracklist
01. When Winter Comes Around
02. In My Head
03. Corner Of My Eye
04. Any Time Of Day
05. What You Were Doing
06. I Don’t Belong To Me
07. Every Day Is The Worst Day Of My Life
08. What Happens To A Heart
09. Still It’s Not Enough
10. Born To Be Lonely
11. Ghost Run Free
12. Everything Harmony
13. New To Me
The Lemon Twigs: Everything Harmony
Vö: 05.05.2023 / Captured Tracks