Rausgehen! Der Veranstaltungstipp für die Region Mannheim, Heidelberg & Umgebung
Zusätzlich zu unserem Kalender geben wir ab sofort Veranstaltungstipps für die kommende Woche an euch weiter. Wir erzählen euch, wo ihr uns ganz sicher antreffen könnt, wo man unbedingt dabei gewesen sein muss und verlosen auch mal ein paar Eintrittskarten.
Freitag, 05.07.2019 – Samstag, 20.07.2019: Metropolink Festival, Heidelberg
Heidelberg zeigt sich vom 5. Juli bis 20. Juli einmal mehr von seiner jungen und kreativen Seite. Beim Metropolink Festival wird die Stadt zu einem öffentlichen Kunstraum. Renommierte Graffiti-Künstler verwandeln Häuserfassaden und Stromkästen zu Kunstwerken und bereichern damit das Stadtbild. Neben den Kunstaktionen bietet das Festival verschiedene Workshops, ein Symposium, uvm – aber auch viel Musik auf der Bühne im Patrick-Henry-Village. Wir picken uns exemplarisch das Eröffnungswochenende heraus, denn mit Bands wie Cinemagraph (Foto), Dux Louie, Fibel oder Sea Moya ist dieses grandios musikalisch besetzt. Alle weiteren Termine und Aktionen könnt ihr der Homepage des Festivals entnehmen.
Freitag, 05.07.2019: PX on Stage mit Cinemagraph und Dux Louie
Direkt nach der offiziellen Fetivaleröffnung mit dem Heidelberger Oberbürgermeister Eckart Würzner (19 Uhr) stehen ab 20 Uhr gleich zwei der interessantesten Bands der Region auf der Bühne: Dux Louie sind fünf Typen vom sagenumwobenen Heidelberger Neckarstrand, die einen Jangle Poppigen Vintage Sound in das Surf-Revival der letzten Jahre schießen. Mit der Band ist man schnell auf einer Beach Party in San Francisco und gefühlt unweit der angesagten Nachtclubs von Los Angeles. Der Anspruch war dabei nie das Rad neu zu erfinden, sondern mit einem modernen Anstrich einen rhythmusgetriebenen Twang und die Huh Yeahs der guten alten Zeit wieder auf die Bühne zu bringen. Die beiden Eps „Plastic Jeans Voodoo Club“ (2017) sowie „Tonight in Neon Moon City“ (2019) erzählen dir eine Geschichte am Himmel über einer wolkenlosen Nacht. Alles scheint möglich, in dem Moment, bevor du vor die Tür gehst und deine Leute triffst.
Cinemagraph (Beginn: 21.30 Uhr) sind vier Indieboys aus Mannheim mit der Mission, adoleszente Liebe in ihrem Publikum zu verbreiten. Es geht um Probleme und Beziehungen – mit der Dramatik einer Oper aber der Jugend eines nächtlichen Einbruchs ins Freibad. Im November 2018 hat Cinemagraph ihre erste EP „An Adolescent Opera“ veröffentlicht, daraufhin waren sie im Februar 2019 auf ihrer ersten Headline-Tour quer durch Deutschland unterwegs – mit ausverkauften Shows in Hamburg, Göttingen und Mannheim. Im Sommer werden sie den Soundtrack zum Grinsen in der Sonne liefern – die neue EP „Smile“. Ab 23 Uhr kann dann noch zu den Klängen von Neville Attree getanzt werden – der ist einer der Erfahrensten Djs der Stadt und stand zum Beispiel als Resident häufig an den Plattenspielern des berühmten Cocoons.
Samstag, 06.07.2019: PX on Stage mit Beach Towel, Klaus Johann Grobe, Sea Moya und Fibel
Bereits ab 15 Uhr steht am Samstag das Duo Beach Towel aus Heidelberg auf der Bühne. Ihre Musik spielen sie auf einer ehemals ausrangierten Hausorgel und einem Drumcomputer. Eine elektrische Gitarre begleitet die melancholischen und kaum schlagerartigen Texte. Meistens unterliegt alles einem Hauch Ironie. Im Anschluss geht es ab 17 Uhr mit Klaus Johann Grobe weiter: Wenn die Schweizer mit ihrer Mischung aus Krautrock, Funk und Psychedelic-Pop loslegen, laden sie alle in ihr kosmisch-funkiges Disco-Universum zum Tanzen ein. Nach Konzerten auf der ganzen Welt (oder ganz in der Nähe auf dem Maifeld Derby) kommt die Band jetzt mit ihrem dritten Studioalbum „Du bist so symmetrisch“ ins Patrick-Henry-Village.
Von Deutschland nach Montreal ausgewandert, veröffentlichen Sea Moya (Beginn: 19 Uhr) im Oktober 2018 ihr Debütalbum. Nach „Baltic States“, ihrer EP von 2016, ging es zum Songwriting und Recording in die italienischen Alpen, genauer in ein kleines Bergdorf namens Falmenta, um dort wild mit Elementen aus Funk, Afrobeat, Krautrock und elektronischer Musik um sich zu schmeißen. Dem farbenfrohen, spannenden Trip folgte die fixe Idee, sich weiter ins Unvorhersehbare zu begeben. Nun im kanadischen Montreal angesiedelt und nach diversen Nordamerikatourneen inklusive Konzerten beim SXSW in Austin und der Canadian Music Week in Toronto, führt sie ihre Reise wieder ins heimische Europa.
Melancholisch, leidende Texte werden bei Fibel (Beginn: 21 Uhr) in große Allegorien verwebt. Musikalisch inspiriert sich die Band an den Genres vergangener Tage, die sie in ihr eigens angefertigtes Korsett steckt. Und dennoch: Mit neuen Ideen und Einflüssen brechen die Musiker immer wieder aus ihrem eigenen Konstrukt aus und laden dazu ein sich zu verlieren. Die gradlinigen, dominanten Gitarren erinnern an den Postpunk der 80er Jahre. Zu einem verruchten Eckkneipen-Flair gesellt sich ein schrilles Funkeln der Neuen Deutsche Welle, das in Form von springenden Basslines und eindringlichen Drums daherkommt und von einem warmen Synth-Teppich getragen wird. Die zügellose Präsenz der Band reißt die Mauern zwischen den musizierenden Protagonisten und dem Publikum ein und kaum einen Augenblick später liegt man sich, im aufbrausenden Staub und Dunst liebend in den Armen. Im Anschluss kann dann zum Sound der Blank-Djs weitergefeiert werden.