Rausgehen! Der Veranstaltungstipp für die Region Mannheim, Heidelberg & Umgebung
Zusätzlich zu unserem Kalender geben wir ab sofort Veranstaltungstipps für die kommende Woche an euch weiter. Wir erzählen euch, wo ihr uns ganz sicher antreffen könnt, wo man unbedingt dabei gewesen sein muss und verlosen auch mal ein paar Eintrittskarten.
10. Mannheimer Brückenaward @ Eisenbahnbrücke (Neckarstadt West), Mannheim
Am Freitag, 30. August (ab 18 Uhr) und Samstag, 31. August (ab 16 Uhr) findet zum zehnten Mal der Brückenaward, das non-kommerzielle Underground-Festival der Rhein-Neckar-Region, statt. Der Eintritt ist wie immer umsonst – eigene Getränke und Speisen dürfen gerne mitgebracht werden. Auch der Ort bleibt gleich: Unter der Eisenbahnbrücke in der Neckarstadt-West sind wieder viele interessante Bands am Start.
Der Brückenaward ist ein uneigennütziges Liebhaberprojekt von Musikern und Kulturschaffenden zum Wohle und zur Freude der allgemeinen Öffentlichkeit. Beweggründe sind in erster Linie die Lust daran, Zeit und Energie in ein schönes, gemeinsames Projekt zu stecken. Der genaue Timetable wird traditionell immer erst am Veranstaltungstag bekanntgegeben – im Gegensatz zu den letzten Jahren ist leider bis jetzt noch nicht bekanntgegeben worden, welche Bands an welchem Tag spielen. Also öfter auch mal die Facebook-Seite des Brückenawards checken – und wir geben keine Gewähr für die nun folgenden Angaben… ;)
UPDATE 29.08.19: Seit heute steht auch fest an welchen Tag die Bands spielen – außerdem ist mit dem Trio Film am Freitag noch eine Band hinzugegekommen. Die genauen Spielzeiten bleiben natürlich wieder ein Geheimnis, aber dafür gibt es laut Veranstalter zum Beginn Freibier solange der Vorrat reicht.
Auch in diesem Jahr gibt es wieder eniges an interessanter Musik zu hören: Schmutzigen Slide-Guitar-Trash-Blues mit Slur – der wohl besten Mannheimer „One-Man-Band“ (Samstag), Tascosa (Samstag) vermischen mexikanisches Mariachi-Feeling mit dem staubigen Desert-Rock der amerikanischen Wüste und das Heidelberger Duo Beach Towel (Samstag) spielt Musik auf einer ehemals ausrangierten Hausorgel und einem Drumcomputer.
Wer oder was GL!TCH (Samstag) ist, lässt sich nur erahnen – als Vergleich wurden jedoch Death Grips bemüht, aber auf die Leipziger Lingua Nada (Freitag) kann man sich schon jetzt freuen, denn die erschaffen einen elektrisierenden Mix zwischen Garage, Mathrock, Shoegaze, Post-Hardcore und Pop. Und muss man über Die Rauchenden Spiegel (Freitag) eigentlich noch etwas erzählen..?
Hope (Samstag) kommen aus Berlin und überzeugen mit wabernden Synthesizer, noisiger Gitarre, dezenten Percussions und einer Stimme, die unaufgeregt stellenweise an Björk, Savages oder Karen O erinnert. Von Trip-Hop beeinflusste Experimentalmusik gibt es von von Heidelberger Band Noctilucent (Samstag) zu hören. Den letzten noch freien Slot vergaben die Veranstalter bei Backstage PRO an das Funk-Rock Trio abc Def Ghi’s (Freitag).
Unsere persönlichen Highlight ist natürlich der Auftritte von Kirchner Hochtief am Freitag – das derzeit hochgelobte Projekt aus Mannheim. Musikalisch klingt die Hamburger Schule durch: Kirchner Hochtief knurrt und summt in deutscher Sprache – von Widersprüchen gezeichnet, zerrissen zwischen Pop und Noise. Das kann man auch an der aktuellen Single „28 Grad“ festmachen.
Und natürlich der Auftritt am Samstag von Bibi Ahmed & Group Inerane (Foto). Geprägt durch die Erlebnisse in lybischen Flüchlingscamps während des Tuareg-Aufstandes, verlieh Bibi Ahmed mit seiner Band Group Inerane der Rebellion eine eigene, musikalische Stimme und öffnete gleichzeitig die reiche Tradition der Tamachek-Gitarrensänge einer neue Generation Zuhörern. Leidenschaftliche Call-&-Response-Gesänge, flinkes Gitarrenspiel, wilde Perkussionen und eine grundsätzlich feierliche Atmosphäre machen diese Musik zu einem Konzerterlebnis, dem man sich nicht entziehen kann und will.