Caribou: Live @ Karlstorbahnhof, Heidelberg

0

Review: Caribou – Live im Karlstorbahnhof, Heidelberg (16.11.2010)

Wie begeistert das zweites Album „Swim“ von Caribou aufgenommen wurde, zeigte sich am Dienstag, den 16.11.2010 auch in Heidelberg: Komplett ausverkauft, folglich ist es im Karlstorbahnhof auch gut gefüllt.

Nach zwei gut ausgewählten Supports ist es pünktlich um 23.00 Uhr dann soweit: Daniel Snaith, komplett in weiß gekleidet, betritt die Bühne. Er wird im Laufe des Abends von Keyboard über Schlagzeug und Gitarre alle möglichen Instrumente bedienen. Direkt gegenüber setzt sich Brad Weber an ein zweites Schlagzeug, dahinter John Schmersal und Ryan Smith an Bass sowie Gitarre.

Und das, was auf „Swim“ schon ab dem ersten Ton funktioniert, klappt auch live ausgezeichnet: Im Gegensatz zur Platte eröffnet er zwar mit dem wundervollen Kaila, aber auch damit ist ein Großteil der Besucher, wenn auch noch nicht alle, schon abgetaucht in die andere Welt, die Caribou schaffen. Das folgende „Leave House“ macht dann auch klar, dass der Abend lauter und krachiger wird als auf „Swim“.

Weber drischt auf sein Schlagzeug ein, wie man das sonst eigentlich nur von Dave Grohl kennt. Die hektische Lichtshow trägt auch ihren Teil dazu bei: Von der Band selbst sind in den hinteren Reihen durch die Lichtblitze und Effekte kaum mehr als Konturen zu erkennen. Auch Snaith selbst schafft es kaum still zu stehen, wenn er nicht gerade am Schlagzeug sitzt. Er beschränkt sämtliche Interaktion mit dem Publikum auf ein kurzes „Thank You“, bevor ein Song dem anderen folgt: Man hat kaum Zeit zu sich zu kommen, da wird man schon wieder fortgerissen. Alles ist auf die Musik abgestimmt und dementsprechend gut kommt sie auch zur Geltung.

Auf der Setlist stehen beinahe ausschließlich Songs von „Swim“, welches komplett gespielt wird, zu finden. Nur wenige Ausnahmen von „Andorra“ wie „Melody Days“ oder „Niobe“ sind dabei.

Spätestens bei „Odessa“, dem (vor-)letzten Song, steht dann wirklich keiner mehr still da. Als die Band nach etwas mehr als einer Stunde die Bühne verlässt, kommt das Publikum kurz zu Sinnen und bricht in riesigen Jubel aus. Caribou lassen sich darauf auch nicht lange bitten und erscheinen wieder zur Zugabe und spielen, wie vom Publikum verlangt und frenetisch bejubelt, „Sun“, welches ein absolut würdiger Abschluss für ein tolles Konzert war.

X
X